Schreckensorte der Geschichte

  • Foto: Rita Bürgler

Ort des Leidens. Das Franziskanerkloster im Herzen Salzburgs wurde durch die dortige Einrichtung der Gestapo-Zentrale im Herbst 1938 zum zentralen Ort des Terrors. Von hier aus organisierten die Herrschenden die Verfolgung und Unterdrückung. Auch hier wurde gefoltert und gemordet.

Der nationalsozialistische Unterdrückungsapparat organisierte die Verfolgung politischer Gegner mit seiner Sicherheitspolizei, die sich in Kriminalpolizei, Geheime Staatspolizei und Sicherheitsdienst (SD) der SS unterteilen lässt. Alle diese Institutionen wurden zentral aus Berlin über das Reichssicherheitshauptamt gesteuert. Nach der Ermordung Heydrichs unterstand dieses dem Oberösterreicher Ernst Kaltenbrunner. Eine Gewaltenteilung, wie wir sie heute kennen, war nicht gegeben und diese Organisationen waren mit weitreichenden Befugnissen ausgestattet. So konnte willkürlich ohne Anklageschrift, Gerichtsprozess oder Verurteilung verhaftet, verhört und auch gefoltert werden.

Der zentral gesteuerte Apparat verhinderte ein zu „lasches“ oder nachgiebiges Vorgehen gegen mögliche Systemgegner. Im Polizeiapparat der Schutzpolizei und Gendarmerie fanden sich trotz Vereidigung auf den „Führer“ nicht nur treu ergebene Nationalsozialisten. Hieraus ergaben sich durchaus auch Hinweise und Warnungen an Freunde und Verwandte vor Polizeiaktionen. Wesentlich für die Funktionsweise staatlicher Verfolgung war daneben ein Netzwerk aus Denunzianten, die kritische Äußerungen oder verdächtige Aktivitäten unverzüglich meldeten. An diesem „Blockwart“-System beteiligte sich die Bevölkerung rege. Und so reichte bereits die eine oder andere Denunziation zu einer Verurteilung zu Haft oder gar für Todesurteile.

Weiterführende Links:

Neben dem Franziskanerkloster beschlagnahmten die NS-Machthaber nach dem Einmarsch in Salzburg auch andere kirchliche Gebäude. So schlug der SS-Oberabschnitt Alpenland, zuständig für die Reichsgaue Salzburg, Tirol-Vorarlberg, Steiermark und Kärnten, sein Quartier am 1. Juni 1939 im Erzbischöflichen Palais am Kapitelplatz auf.

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